Trotz ungünstiger Aufstellung konnten wir den Stainzern erhebliche Probleme bereiten. Unsere Bemühungen reichten zwar nicht zum Sieg (5,5 zu 2,5), mit den Partien konnten wir im Großen und Ganzen aber durchaus zufrieden sein.
Brett 1: In einer ungewohnten Eröffnung erarbeitete der Stainzer FM zunächst einen leichten Vorteil – durch einen Bauernvorstoß konnte ich das aber noch halbwegs unter Kontrolle halten. Als sich dann die Möglichkeit einer Kombination bot, ergriff ich diese – leider war mir das Ganze dann jedoch zu komplex: Nach inkorrektem Abspiel landete ich in einem kaputten Endspiel.
Brett 2: Max hatte hier den Jugendstar der Stainzer von Beginn an gut unter Kontrolle. Mit einer Musterpartie in Stabilität hielt er stets in Remisbreite und konnte dieses nach 58 Zügen auch heimbringen.
Brett 3: „Veni, vidi, vici“ – ich kam sah und siegte. Dieses Zitat passt ebensogut auf G.J.Caesar wie auf Martin. Kaum an den Tisch gesetzt zauberte er eine Blackmar-Diemer-Variante aufs Brett, die der Gegner nicht einschätzen konnte. Mit einer feinen Kombination holte Martin sodann einen Vorteil, der wenige Züge später den Sieg brachte. Auf Brett 1 wurde derweilen Zug 6 gespielt. Wie schaffte es Martin mit Weiß die gallische, äh Stainzer, Verteidigung zu durchbrechen?

Brett 4: Zunächst war hier eine solide Eröffnung zu beobachten, dann startete Daniel jedoch den Tanz der Springer: In den ersten 14 Zügen waren die Hälfte mit dem Springer geführt. Der Gegner, vollständig verwirrt, besaß etwas später nicht mehr die Geistesgegenwart das Remisgebot Daniels in ausgeglichener Stellung anzunehmen – gut für uns: In einem schönen Endspiel überspielte Daniel seinen Gegner und gewann die Partie.
Brett 5: Mit dem London System startete Moises zunächst ruhig, lancierte dann aber einen Angriff zum Raumgewinn. Mit klar vorteilhafter Struktur sah es gut für ihn aus – unglücklicherweise übersah er einen fatalen Turmeinbruch, der ihn den um die Früchte seiner Arbeit brachte.
Brett 6: Die wohl spannendste Partie der Begegnung hatte Philipp am Brett: In Michail-Tal’scher Anwandlung opferte der Gegner Figur um Figur, während Philipp verbissen verteidigte: Gabeln, Spieße, Umwandlungsdrohungen, Opfer, Fesselungen – hier fand sich alles was das Taktikerherz begehrt. 40 Züge lang konnte Philipp halten und mit dem Zeitbonus sowie Materialvorteil war der Sieg zum Greifen nahe. Im 41.Zug ereilte ihn dann jedoch das Unglück: Mit einem Fehlzug verlor er eine Figur und kurz darauf die Partie.
Brett 7: Hier war unser Jugendspieler Nikolaus zu Gange. Gegen einen klar überlegenen Gegner schätzte er eine Stellungskombination falsch ein und verlor dabei Material. Viele hätten an seiner Stelle mental aufgegeben, doch Nikolaus bewies einen außergewöhnlichen Kampfgeist: Er machte es dem Gegner so schwer wie möglich, ständig im Gegenangriff kostete es dem Gegner einiges an Schweiß, den Vorteil zu behaupten. Im 43.Zug räumte Nikolaus schließlich das Feld. Mit einem solchen Geist lässt sich noch viel erreichen – wir sind schon gespannt auf seine nächsten Partien.
Brett 8: Unser Ruf als Mannschaft muss wahrhaft furchterregend sein – die Stainzer karrten extra einen ukrainischen Jugendspieler-Legionär heran! Clemens war davon denkbar wenig beeindruckt: Mit einer defensiven Aufstellung versuchte er den Gegner aufzufangen. Dieser konnte sich jedoch letztlich durchsetzen – den Abschluss ließ sich Clemens nicht mehr zeigen.
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